Ummauerte Geschichte in Oberösterreich

Freistadt im Mühlviertel – dem abgelegenen Teil Oberösterreichs

Viele Städte mit einem herausragenden architektonischen Erbe haben eine ähnliche Geschichte zu erzählen: Es handelte sich in der Regel um eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands und der weitreichenden Bautätigkeiten, gefolgt von einer schnellen Krise, die den Ort für lange Zeit zum „Einfrieren“ zwang und so die historischen Gebäude bewahrte.

Denken Sie an Rome′s steigen und fallen einmal in der Antike und einmal im Frühbarock, denken Sie an Venedig oder Salzburg. Ein weiteres Beispiel ist Freistadt, nur 17 Kilometer südlich der österreichisch-tschechischen Grenze. Die Stadt mit nur 7.000 Einwohnern hat eine lange Geschichte, aber ihre Blütezeit lag im Mittelalter.

Salz

Freistadt als Mittelpunkt des Salzhandels

Freistadt war eine Drehscheibe für den Salzhandel aus dem Salzkammergut und verband Österreich mit Böhmen und dem angrenzenden Ausland. Mit den Menschen in der Region Böhmen als traditionellem Faden machten die babenbergischen und späteren habsburgischen Herrscher Österreichs die Stadt zu einem Zentrum der Grenzsicherung. Die 1220 gegründete Stadt wurde mit vielen Privilegien ausgestattet, um sie zum Blühen und Blühen zu bringen, darunter Rechte in Bezug auf Steuern, Märkte und Regulierung durch Fahrpreise.

Freier Stadtstatus für Freistadt

Als „freie Stadt“ (Das, was Freistadt bedeutet) war ihre Gesetzgebung weitgehend unabhängig (vgl. Rust im Burgenland). Der Plan Babenberg′s hat gut funktioniert: Die Stadt wuchs schnell und wurde zur befestigten Bastion, die sie brauchte, um die Böhmer fernzuhalten und unter Kontrolle zu halten.


1526 änderten sich die Zeiten: In diesem Jahr wurde Böhmen zu einem „Kronland“ oder einer Abhängigkeit von den Habsburgern und war kein feindliches Gebiet mehr. Dies sollte sich in den folgenden Jahrhunderten im Zuge von Religionskriegen, nationalistischen Bewegungen und dergleichen immer wieder ändern, bedeutete aber vorerst, dass Freistadt ihre strategische Rolle als Grenzstadt verlor. Die Stadt fiel mit dem mittelalterlichen Kern – meist aus dem 14. und 15. Jahrhundert – in den Schlaf und blieb als eine der am besten erhaltenen in Österreich. Die Freistadt ist ummauert und voller reizvoller Gassen.

Sehenswürdigkeiten von Freistatt & Umgebung

Die Hauptattraktionen sind alle vom Hauptplatz oder „Hauptplatz“ umgeben und lassen sich leicht zu Fuß erkunden. Es gibt mehrere merchant′s Häuser mit hübschen Fassaden im Barockstil, die beweisen, dass es nach dem Mittelalter etwas Handel gab – die Hauptattraktionen sind jedoch die Kopfsteinpflastergassen und die mittelalterlichen Gassen um sie herum.

Kopfsteinpflaster

Hauptattraktion sind die Kopfsteinpflastergassen.

Im Schloss Freistadt befindet sich das Stadtmuseum, in dem Sie etwas mehr über die Regionalgeschichte erfahren können. Sie enthält auch eine Sammlung „Hinterglasmalerei“, eine traditionelle Malweise, bei der die Farbe in mehreren Schichten direkt auf Glas aufgebracht wird, meist mit religiösen Szenen. Die Region um Freistadt war (oder ist teilweise noch immer) bekannt für dieses Handwerk.

 

Malerei auf Glas

Die Hinterglasmalerei – Schauen Sie sich diese unbedingt an!

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das „Katharinenmünster“, eine Kirche im gemischten Stil von Gotik und Barock. Schauen Sie sich die Waaggasse Lane und die kleinen Seitenalleen in der Nähe an und halten Sie am beeindruckenden Linzer Tor, dem wichtigsten Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlage. Das Bier „Freistädter Bier“ ist für sich genommen eine Attraktion.

Freistädter Bier

Das Freistädter Bier gilt als Attraktion.

Freistadt ist ein gutes Ziel für einen Tagesausflug (oder einen halben Tagesausflug) von Linz (40 Kilometer entfernt); die Möglichkeiten der näheren Umgebung sind jedoch begrenzt.

Die kleine Gemeinde Kefermarkt ist auf dem Weg nach Linz und bekannt für ihre Wallfahrtskirche. Es gibt auch ein kleines Schloss namens „Schloss Weinberg“ im überwiegend barocken Stil, das einen Besuch wert ist. Ein weiteres attraktives Ziel im Mühlviertel ist das Kloster Stift Schlägel. Eine mittelalterliche Stadt mit einer ähnlichen Geschichte ist übrigens Krems in Niederösterreich.