In der Haushaltssitzung der Gemeinde Hirschbach gab es keine Reden von Fraktionssprechern, und die Zuschauertribüne war leer. Der Kämmerer stellte den Haushaltsplan vor, der von den Ratsmitgliedern einstimmig gebilligt wurde. Dank eines Kollegen aus Auerbach enthielt der diesjährige Bericht detaillierte Grafiken zur Gemeindeentwicklung.
Hirschbach plant für zukünftiges Wachstum
Hirschbach mit seinen rund 1.175 Einwohnern ist seit seinem Höchststand im Jahr 2001 stetig zurückgegangen. Um dies umzukehren, konzentriert sich die Gemeindeverwaltung auf die Entwicklung von Gebieten, um qualifizierte Zuwanderer anzuziehen und junge Familien zu halten.
Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 2,8 Millionen Euro für Einnahmen und Ausgaben, während der Vermögenshaushalt jeweils 1,076 Millionen Euro beträgt. Dies ergibt einen Gesamthaushalt von 3,877 Millionen Euro. Beeindruckend ist, dass die Gemeinde diesen Haushalt ohne Kreditaufnahme ausgleichen konnte, obwohl 36.489 Euro aus der allgemeinen Rücklage zur Stabilisierung des Vermögenshaushalts verwendet werden sollen.
Die Personalkosten steigen, so dass die Gemeinde einen vierten Gemeindearbeiter einstellen muss. Auch die Kreisumlage hat sich erhöht. Die Verschuldung der Gemeinde ist deutlich gesunken, von 2,8 Millionen Euro im Jahr 2005 auf 368.000 Euro zum Ende dieses Jahres.
Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt nur noch 313 Euro und liegt damit unter dem Landesdurchschnitt. Die allgemeine Reserve beträgt rund 795.000 Euro. Die Haushaltsregeln gelten rückwirkend ab dem 1. Januar, wobei die Grund- und Gewerbesteuersätze gleich bleiben. Die Gemeinde unterhält 49 Kilometer an öffentlichen Straßen.
Die Gewerbesteuereinnahmen werden voraussichtlich etwa 260.000 Euro erreichen, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Höchststand von 1,1 Millionen Euro im Jahr 2009. Dagegen werden die Einnahmen aus der Einkommenssteuer voraussichtlich leicht auf 755.000 Euro ansteigen.
Die Schlüsselzuweisungen werden voraussichtlich 485.000 Euro einbringen. Bei der Umsatzsteuer und der Grundsteuer wird mit 40.000 Euro bzw. 104.000 Euro gerechnet. Zusätzlich ist eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt in Höhe von 172.000 Euro geplant.
Im Vermögenshaushalt sind 96.300 Euro für ein neues Fahrgestell für ein Feuerwehrauto, 26.000 Euro für ein System zur Beseitigung von Abgasen und 24.000 Euro für die Umrüstung der städtischen Sirenen auf digitalen Alarm vorgesehen (16.000 Euro sind bereits gesichert). Der Haushalt sieht außerdem 14.500 € für den Grundschulverband und 394.000 € für die abgeschlossene Renovierung des Kindergartens vor.
In der Vergangenheit hatte die Gemeinde Schwierigkeiten, Baugebiete in Riglashof und Eschenfelden auszuweisen. Jetzt, mit neuer Hoffnung, zielt der dritte Versuch darauf ab, das Wachstum der Gemeinde zu unterstützen und den Bevölkerungsrückgang zu bekämpfen. Der neu genehmigte Haushalt enthält 167.000 Euro für den Kauf des Gasspeichergeländes bei Pruppach, auch wenn dessen künftige Nutzung noch unklar ist.
Bemerkenswert ist, dass für das alte Schulgebäude in Eschenfelden keine Mittel vorgesehen sind. Allerdings sind 158.000 Euro für Dorferneuerungsprojekte in Achtel vorgesehen, und ein Darlehen von 50.000 Euro ist für Fernwärmeprojekte geplant. Außerdem erwartet die Gemeinde 55.000 Euro aus dem Verkauf des Grellner Stadels.